Wählen gehen?

Von | 21. September 2013

Jetzt wird sicher jeder erwarten, dass ich einen voll desillusionierten Text schreibe, dass ich nicht wählen gehe und es auch keinen anderen rate oder dass ich sage, dass man seine Stimme ungültig machen soll.

Tatsächlich habe ich bereits gewählt und das sogar gültig. Die Partei tut nichts zur Sache, aber wer kombinieren kann und sich überlegt, warum ich ein paar Links immer noch nicht weggenommen habe, der kann sich leicht überlegen, welche Partei das wohl sein wird.

Warum war ich wählen?

Ich denke es ist eine Mischung aus Verzweiflung, Gewohnheit und auch dummen, bürgerlichen Pflichtgefühl.

Wenn ich nicht gültig wähle, kriegen die ganzen doofen Parteien mehr Prozente! Ich will nicht, dass die Nazis oder besser noch mehr Nazis in den Bundestag kommen!

Du hast immer schon gültig gewählt, warum sollst du es jetzt anders machen? Sind doch eh nur zwei Kreuze.

Wählen ist erste Bürgerpflicht!

All diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich den Wahlzettel vor mir hatte und ich war schwerlich am Überlegen, ob ich nicht vielleicht doch meine Stimme ungültig mache, aber was bringt das. Die ungültigen Stimmen zählen nicht mit ins Ergebnis rein und fallen unterm Tisch. Das erschien mir keine Option zu sein.

Wenn ich schon nur alle 4 Jahre gefragt werde, welche Politik ich denn im Bundestag haben möchte, dann will ich wenigstens das Gefühl haben, dass ich zumindest versucht habe darauf Einfluss zu nehmen.

Schließlich habe ich gewählt, auch wenn es mir Bauchschmerzen bereitet hat.

Will ich damit sagen, dass alle zur Wahl gehen sollen? Sicher nicht. Es ist gut, dass wir ein Wahlrecht haben und keine Wahlpflicht. Jeder muss es mit sich selbst ausmachen, ob wählt oder nicht. Eigentlich wollte ich nur meine Gründe darlegen. Vielleicht hilft es ja Leuten, die noch unentschlossen sind, vielleicht aber auch nicht.

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